Kohärenzgefühl im Change – das magische Dreieck für erfolgreiche Veränderung

Im Podcast Systemisch Agil bin ich kürzlich auf das Konzept des Kohärenzgefühls aus der Psychologie nach Aron Antonovsky gestoßen, welches so auch im Umfeld von Veränderungen anwendbar scheint, um Veränderungsprozesse so zu gestalten, dass die Menschen die Veränderung überhaupt mitmachen können.

Das Kohärenzgefühl nach Aaron Antonovsky:

„Gefühl von Vertrauen, das ein Mensch, angesichts einer zunächst als potentiell bedrohlich bewerteten Situation, dazu befähigt, erfolgreich zu handeln“

(Quelle: LINK)

Das Konzept unterscheidet drei unterschiedliche Dimensionen von Vertrauen:

Verstehbarkeit

Die Situation verstehen, d.h. sie geordnet, strukturiert und konsistent wahrnehmen können.

WIE im Veränderungsprozess?

Im Idealfall durch das gemeinsame Erarbeiten der konkreten Veränderung (statt top-down Initiativen), durch absolute Transparenz im Prozess (keine Geheimnisse, kein zurückhalten von Informationen, um bspw. Mitarbeiter*innen nicht zu überfordern… „das wusstet ihr doch schon vorher und habt es uns nicht gesagt“-Gefühle vermeiden, etc.)

Machbarkeit

Die Überzeugung haben, das man selbst (als Individuum) über die Ressourcen verfügt um mit der Situation umgehen zu können. Das kann ganz individuell unterschiedlichste Dimensionen betreffen wie den aktuellen Energielevel, das Wissen, das Können, die verfügbare Zeit, etc.

WIE im Veränderungsprozess?

Wissen kann vermittelt werden, Können kommt durch Übung, wie beispielsweise kleine Experimente (Hier spielt auch die Fehlerkultur wieder eine Rolle). Auch eine Überforderung der Organisation durch zu viele parallele Veränderungsprozesse sollte vermieden werden (Was müssen wir UNBEDINGT jetzt machen, was kann noch warten?), um bspw. die vorhandene Zeit und Energie fokussiert nutzen zu können.

Sinnhaftigkeit

Das Gefühl haben, dass es sich lohnt die Energie in der zu investieren, dass es Sinn macht.

WIE im Veränderungsprozess?

Das echte „Warum“ erläutern und erlebbar machen, das Vorhandene wertschätzen, den echten Grund für das Neue erörtern und was es für den/die Einzelne*n bedeutet? Auch erörtern was bedeutet es bedeutet, wenn wir es nicht tun?

Fazit

Bei Problemen/ Widerständen im Veränderungsprozess können die drei Dimension des Kohärenzgefühls helfen, herauszufinden, woran es gerade fehlt. Auch im individuellen Coachings ist es anwendbar um Klarheit zu schaffen, an welchen Themen der/die Coachee arbeiten möchte.

Dieser Artikel wurde von mir zuerst auf Linked Inn veröffentlicht und wurde nun auch in meinen Blog übertragen.